Kommunikationsguerilla? Aktuelle Praktiken selbstbestimmter Öffentlichkeiten und medialer Vielfalt

Vorstellung der Projekte

Gabi Hinderberger (KlackZwoB)
KlackZwoB befasste sich mit einem Videoprojekt, das Themen behandelte, die in den lokalen Medien nicht auftauchten. In diesem Rahmen wurden ca. 10 Jahre lang Beiträge im Endstation-Kino (Bochum-Langendreer) ausgestrahlt. Der Versuch, das Projekt an Schulen zu etablieren, scheiterte jedoch.

Ende der 90er Jahre startete gleichzeitig (aus der Videobewegung der 70er Jahre) eine GbR aus regionalen Gruppen, die – in Konkurrenz zu RTL und Sat 1 – eine frei werdende Sendefrequenz zu belegen versuchten. „Kanal 4“ erhielt ein Programmfenster auf dieser Frequenz. Gezeigt wurden Filme, Talkshows, Dokumentationen und andere Formate, die woanders nicht gesendet werden konnten.
Aktuell gestaltet KlackZwoB das Filmfestival Blicke.

Ralf Pandorf LabourNet.de
Das Projekt aus Bochum ist Teil einer international vernetzten gewerkschaftlichen Organisation. Publikationen werden fast täglich veröffentlicht, wichtig ist jedoch auch das eigene Forum, das Gegenöffentlichkeit und Gegeninformation herstellen soll. Bedeutend ist hierbei die Vernetzung mit Betrieben verschiedener Branchen und in verschiedenen Ländern.

Probleme, die in den Belegschaftszeitungen der etablierten Gewerkschaften nicht auftauchen, werden – soweit möglich – bei LabourNet veröffentlicht. Unterstützt werden weiterhin einzelne Kollegen, falls Probleme auftauchen. Auch hier sind die Verbreitung von Informationen und die Vernetzung bedeutend.
Schwierigkeiten ergeben sich v.a. aus der großen Menge an zu bearbeitenden Informationen sowie aus der Sprachenvielfalt in der übernationalen Zusammenarbeit.

Oliver Lerone Schultz (laborB*)
Gruppe von 5-10 Personen, die sich mit der „zukünftigen Öffentlichkeit von/für global labor“ befasst. Die Tatsache, dass die internationalisierte Realität einer globalisierten ökonomischen Ausbeutung und Lohnabhängigkeit(bisher) nicht medienkulturell aufgegriffen wird, stellt einen Anlass für das Projekt dar.

laborB* ist mit anderen Organisationen vernetzt, die sich mit Medien und Medienkultur beschäftigen. Wichtiger als die Kritik an „etablierten“ Medienangeboten ist für laborB* der Aufbau eigener, alternativer Angebote im Sinne „strategischer Öffentlichkeit“.

Gegenöffentlichkeit wird verstanden als „Bewegungszustand“ von sozialen Bewegungen und Akteuren. Interessenvertretung ist in diesem Zusammenhang auf Öffentlichkeit angewiesen, mit deren Herstellung sich die Bewegungen beschäftigen.

Information

In dem 4-tägigen Workshop wird konkret gezeigt, wie durch die Produktionsstrukturen der Medien, durch Auswahl und Schnitt etc. Bedeutung entsteht und warum auch ›investigativer Journalismus‹ manchmal nicht ausreicht. Nach kritischer Analyse von Fernseh- und Printmaterial werden Möglichkeiten selbstbestimmter Öffentlichkeit jenseits einer ›Kritik mit der Fernbedienung‹ diskutiert.

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Plenum-IV

Literatur

Dayan / Katz (2002) Medienereignisse.
In: Ralf Adelmann u.a. (Hg.): Grundlagentexte zur Fernsehwissenschaft.

Habermas, Jürgen (1998) Faktizität und Geltung.
Beiträge zur Diskurstheorie des Rechts und des demokratischen Rechtsstaats.

Hall, Stuart (2002) Die strukturierte Vermittlung von Ereignisse.
In: Ralf Adelmann u.a. (Hg.): Grundlagentexte zur Fernsehwissenschaft.

Kocyba, Hermann (2004) Aktivierung.
In: Bröckling, Ulrich u.a. (Hg.):Glossar der Gegenwart.

Link, Jürgen (1994) Grenzen des flexiblen Normalismus?
In: Schulte-Holey (Hg.):Grenzmarkierungen. Normalisierung und diskursive Ausgrenzung.

Marchart, Oliver (2005) Der Apparat und die Öffentlichkeit. Zur medialen Differenz von >Politik< und >dem Politischen<.
In: Gethmann / Stauff (Hg.) Politiken der Medien.

Oy, Gottfried (2003) Vom Kampfbegriff zur elektronischen Demokratie.
Kritische Publizistik, Gegenöffentlichkeit und die Nutzung Neuer Medien durch soziale Bewegungen. In: Peripherie, 92, 23, S. 507-523

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Zuletzt aktualisiert: 12. Dez, 09:30

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