Medienanalyse: Unterhaltungsformate, Talk- & Gerichtsshows - Auszug

Arbeitsgruppe "Dismissed (mtv)"

Thema der Gruppendiskussion ist die Analyse der Ökonomisierung des Sozialen an Hand der Sendung. Darunter ist die Transformation der Alltagssphäre insofern zu verstehen, als das eigene Selbst als potentielles Humankapital aufgefasst wird.

Die Untersuchung erfolgt aus zwei Perspektiven: Wie erfolgt die Konstruktion von Figuren durch formale Verfahren (Schnitt, Bild usw.)? Was sind die Effekte für die Zuschauer?

Welche Persönlichkeitsmerkmale spielen also eine Rolle für die Konstruktion von Profil oder Humankapital einer Person?

Erarbeitet wurden die folgenden Kriterien:
Ästhetik / Verfahren
  • Abfolge: Präsentation und Inszenierung von Protagonisten
  • Splitscreen-Verfahren
  • Ton / Musik
  • Einstellung: Großaufnahme – Nah – amerikanisch -> Körper
  • Text / Sprache / Jargon
  • Setting / Location
  • Schnitt / Zeitstruktur
Bereich des Alltags / Kultur
  • Inhalt von Text/Sprache
  • Selbstinszenierung / Rollenverhalten, „Lifestyle“
  • „Coolness“
  • Konkurrenzverhalten
  • binäre Opposition: „Körper/Distanz“ -> Objekt des Begehrens
Wissen/Effekte des „Selbst“
  • Vergleich: Selbstdarstellung
  • Herstellung von „Äquivalenzen“ (Personen müssen vergleichbar gemacht werden, um feststellen zu können, wer besser abschneidet) -> „reine Formen“ von Konkurrenz
  • Normalisierung? / Optimierung
  • Zielgruppe
  • -> das eigene „Humankapital“ einschätzen
  • Konzept der Selbstaktivierung
  • permanente Selbstoptimierung
  • -> „Vernunft“ vs. „Selbst“

Information

In dem 4-tägigen Workshop wird konkret gezeigt, wie durch die Produktionsstrukturen der Medien, durch Auswahl und Schnitt etc. Bedeutung entsteht und warum auch ›investigativer Journalismus‹ manchmal nicht ausreicht. Nach kritischer Analyse von Fernseh- und Printmaterial werden Möglichkeiten selbstbestimmter Öffentlichkeit jenseits einer ›Kritik mit der Fernbedienung‹ diskutiert.

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Literatur

Dayan / Katz (2002) Medienereignisse.
In: Ralf Adelmann u.a. (Hg.): Grundlagentexte zur Fernsehwissenschaft.

Habermas, Jürgen (1998) Faktizität und Geltung.
Beiträge zur Diskurstheorie des Rechts und des demokratischen Rechtsstaats.

Hall, Stuart (2002) Die strukturierte Vermittlung von Ereignisse.
In: Ralf Adelmann u.a. (Hg.): Grundlagentexte zur Fernsehwissenschaft.

Kocyba, Hermann (2004) Aktivierung.
In: Bröckling, Ulrich u.a. (Hg.):Glossar der Gegenwart.

Link, Jürgen (1994) Grenzen des flexiblen Normalismus?
In: Schulte-Holey (Hg.):Grenzmarkierungen. Normalisierung und diskursive Ausgrenzung.

Marchart, Oliver (2005) Der Apparat und die Öffentlichkeit. Zur medialen Differenz von >Politik< und >dem Politischen<.
In: Gethmann / Stauff (Hg.) Politiken der Medien.

Oy, Gottfried (2003) Vom Kampfbegriff zur elektronischen Demokratie.
Kritische Publizistik, Gegenöffentlichkeit und die Nutzung Neuer Medien durch soziale Bewegungen. In: Peripherie, 92, 23, S. 507-523

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Zuletzt aktualisiert: 12. Dez, 09:30

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