Geschichtspolitiken des Fernsehens

Auf Basis der Annahme das sich Wissen aus der medialen Darstellung generiert, erfolgte die These das Medien einen großen Anteil an der Formierung von Geschichte haben.
Deutungen der Vergangenheit machen den Ist-Zustand plausibel und können Hinweise auf mögliche zukünftige Handlungsoptionen bieten.

In der näheren Auseinandersetzung mit der medialen Darstellung von Historie lassen sich folgende Faktoren und Elemente herausstellen:
  • Vergessen bildet den zentralen Bestandteil
  • es erfolgt eine Begrenzung des Sag- und Sehbaren
  • die Produktion narrativer Kausalitäten wird vermehrt über Personen realisiert -> Personalisierung
  • Zeitungen und Experten sind wichtige Bestandteile der Darstellung
  • es erfolgt eine Vermittlung von zentralen Wertvorstellungen
  • Verfestigung einer spezifischen Zeremonie
  • historische Bedeutung wird produziert
  • eine Homogenisierung der Geschichtsdarstellung findet statt
  • bei der medialen Darstellung handelt es sich zumeist um Bildmonumente, keine belegbaren, historischen Dokumente, es ist keine Orts- und/oder Zeitangabe möglich oder vorgesehen
Generell festzuhalten ist noch der hohe Stellenwert des Mediums Fernsehen für historische Erinnerungen, die Ausgestaltung und Wahrnehmung von Medienereignissen als rituelle Gedenkfeiern.

Information

In dem 4-tägigen Workshop wird konkret gezeigt, wie durch die Produktionsstrukturen der Medien, durch Auswahl und Schnitt etc. Bedeutung entsteht und warum auch ›investigativer Journalismus‹ manchmal nicht ausreicht. Nach kritischer Analyse von Fernseh- und Printmaterial werden Möglichkeiten selbstbestimmter Öffentlichkeit jenseits einer ›Kritik mit der Fernbedienung‹ diskutiert.

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Plenum-III

Literatur

Dayan / Katz (2002) Medienereignisse.
In: Ralf Adelmann u.a. (Hg.): Grundlagentexte zur Fernsehwissenschaft.

Habermas, Jürgen (1998) Faktizität und Geltung.
Beiträge zur Diskurstheorie des Rechts und des demokratischen Rechtsstaats.

Hall, Stuart (2002) Die strukturierte Vermittlung von Ereignisse.
In: Ralf Adelmann u.a. (Hg.): Grundlagentexte zur Fernsehwissenschaft.

Kocyba, Hermann (2004) Aktivierung.
In: Bröckling, Ulrich u.a. (Hg.):Glossar der Gegenwart.

Link, Jürgen (1994) Grenzen des flexiblen Normalismus?
In: Schulte-Holey (Hg.):Grenzmarkierungen. Normalisierung und diskursive Ausgrenzung.

Marchart, Oliver (2005) Der Apparat und die Öffentlichkeit. Zur medialen Differenz von >Politik< und >dem Politischen<.
In: Gethmann / Stauff (Hg.) Politiken der Medien.

Oy, Gottfried (2003) Vom Kampfbegriff zur elektronischen Demokratie.
Kritische Publizistik, Gegenöffentlichkeit und die Nutzung Neuer Medien durch soziale Bewegungen. In: Peripherie, 92, 23, S. 507-523

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Zuletzt aktualisiert: 12. Dez, 09:30

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