Medien, Diskurse & die mediale Produktion von (De-)Normalität
Die angenommene Prämisse war, das vor den Subjekten die Medien kommen, da diese durch ihre Konstruktion die Art und Weise des Diskurses und der Partizipationspotentiale an diesem bestimmen.
Foucault´scher Diskursbegriff (M. Foucault):
Diskurse sind spezialisierte Praxis- und Wissensbereiche, in diesen findet Wissensgenerierung durch institutionalisierte Rituale innerhalb spezieller Objektbereich (z.B. medizinischer Diskurs)statt.
Merkmale:
- immer institutionalisiert
- immer bestimmte Verfahren
- Regelungen der Versprachlichung, Verschriftlichung und Visualisierung (Fachtermini)
- legitimierte, autorisierte Sprecher
- Diskurs konstituiert sich über eine Vielzahl von Texten
- nicht-intentionale Ereignishaftigkeit, Diskurse können unabhängig von Subjekten geführt werden
Link unterscheidet zwischen den Foucalt´schen Spezialdiskursen und den so bezeichneten Interdiskursen.
Interdiskurse dienen dem Ausgleich zwischen Spezialdiskursen, sie sind Diskursinterferenzen zwischen den Spezialdiskursen.
In diesem Kontext ist die Aufgabe der Massenmedien die Diskursintegration, das akkumulierte Wissen der Spezialbereiche zu integrieren und verständlich sowie anschaulich zu vermitteln. Das dazu genutzte methodische Instrument ist die allgemein verständliche Kollektivsymbolik, diese dient der Sinnerstellung, der Veranschaulichung und der Komplexitätsreduktion.
Medien werden daher als Binär-Maschinen, z.B. durch Unterscheidung von Innen und Aussen, beschrieben, welche nach symbolischer Grundlogik kodiert sind. Medien lassen sich in diesem Kontext als institutionalisierte Interdiskurse auffassen.
Die Generierung von Themen geschieht dann auf Basis eines anderen Aspektes der Medien, dem Normalismus welcher immer auf Statistik und Datenerhebung über die moderne Gesellschaft gründet. Medien generieren Themen durch Statistiken die Denormalität anzeigen, Abweichungen von normativen, präskriptiven Normen oder statischen, deskriptiven Normen.